Sie war mal wieder da, an dem Ort, der ihre Seele berührt und an dem sie alles andere vergessen kann. Der Ort, an dem für sie die Welt eine Weile still steht. Sie lässt sich gerne von der Stimmung tragen, von dem ganz besonderen Rhythmus, der ihren gesamten Körper in Schwingung versetzt. Es ist die einzigartige Mischung aus Körperlichkeit, Distanz und Hingabe. Sich der Führung des Gegenübers hingeben, dieser hingebungsvoll zu folgen und den eigenen Gefühlen die Oberhand zu lassen. Es ist ein Spiel zweier Menschen…
Wenn sie sich in seine Hände begibt, diese auf ihrem Körper spürt. Hände, die ihr halt geben! Das Knistern zwischen beiden ist zum Greifen, wenn sie sich gegenüber stehen, sich ihre Blicke treffen, die Körper sich immer wieder berühren. Wenn der Rhythmus den Takt vorgibt, er sie dreht, sich von hinten an sie schmiegt, seine Hüfte ihren Po berührt, während seine Hände an ihrem Körper hinab gleiten. Sie spielen an der Grenze der Erotik hin zum animalischen Sex. Das Umfeld ausblendend, keine Notiz mehr von den Umstehenden nehmen. Nur noch aufeinander fokussiert pulsiert der Beat immer tiefer in die Körper. Wilder und hemmungsloser. Schweiß tritt aus den Poren, der Atem wird immer angestrengter, teilweise wird die Luft auch knapp. Wange an Wange den Anderen fühlen, riechen, verschmelzen. Lippen die sich gegenüberstehen, sich nach sich sehnen, kein Millimeter voneinander entfernt. Eine Zunge die unbewusst über ihre eigenen Lippen leckt, blitzende Augen, als sie sich beim nächsten Blick treffen. Ein brodelndes Gewitter der Lust, dass sich immer weiter aufbaut… wird es sich über beide entladen? Nicht hier, nicht jetzt! Seine Hände, die weiter ihren Körper erkunden, sie anleitet sich vor ihm zu drehen, Distanz aufbaut, um im nächsten Moment schmiegt sie sich wieder an ihn. Reizt ihn mit ihren katzenhaften Bewegungen, fordert ihn und seine Beherrschung heraus. Ihren Arm um seinen Hals geschlungen, die Wange über sein raues Kinn reibend. Er hebt ihre Hände über ihren Kopf fest, als sie sich schlängelnd in die Hocke bewegt, bevor er seinen Griff löst und sie ihr über seine Brust und seine Schenkel gleitend nach unten folgen. Diese Geschmeidigkeit, dieses Harmonieren, auf einander reagierend. Sich gegenseitig reizen, immer weiter pushen. Bis es endet und sich beide in den Armen liegen. Der Rausch nachklingt, die Musik nur noch dumpf im Ohr ankommt, und beide die Bühne verlassen. Getrennte Wege gehen und ins Dunkel der Nacht verschwinden. Aufgeheizt, Gelüste geweckt und die Lust nur zum Teil befriedigt, den Kopf jedoch wie leer gevögelt, auf eine andere Art. Die Erinnerung lässt den Körper erneut reagieren, die Härchen aufstellen und ein weiches Stöhnen den Lippen entfleuchen. Bis zum nächsten Mal, wenn die Musik den Körper wieder animiert, sich dem Tanz hinzugeben. Sich der Versuchung nicht entziehen zu können. Um am Ende sich angeregt auf die Unterlippe zu beißen.