Nackt kniest du auf dem Boden, weil ich es so will und weil du mir die Ehre gewährst es von dir zu fordern. Dein langes Haar fällt weich über deine linke Schulter. Ich spüre deine Anspannung. Dein Tag war anstrengend und im Moment weißt du nicht, ob du heute bereit bist. Bereit für das, was ich mit dir vorhaben könnte. Ich bereite das Bett vor. Schlage die Decke zur Seite, befestige Seile an den vier Ecken, nehme eine Augenmaske und lasse sie in meiner Hosentasche verschwinden. Langsam komme ich auf die zu, meine Hand greift in deine Haare. Ein leichter Zug und du stehst auf, stehst direkt vor mir. Du bist immer noch unschlüssig, dein Kopf ist voller Gedanken und du nicht im Hier und Jetzt. Ich streiche deine Haare zur Seite, lege deinen Nacken frei und umschließe dich mit meinen Armen. Ich küsse deinen Nacken, spüre wie die Spannung bei dir bleibt, du versuchst dich zu entspannen – vergeblich. Meine Entscheidung ist gefallen, der Plan gereift und ich werde nicht davon abweichen, solltest du nicht Stop sagen. Ich flechte einen lockeren Zopf mit deinen Haaren, wickle diesen zu einem Dutt. Ob es so richtig ist? Ich weiß es nicht, es ist zweckmäßig und geht schnell. Die Maske nimmt dir die Sicht und ich höre wie du ausatmest, deinen Fokus suchst. Wieder halte ich dich von hinten fest umschlungen. Du weißt ich bin da und passe auf dich auf. Dein Wille schwankt. Da ist keine Lust, es ist nur die Erfüllung meines Willens. Dein innerer Kampf ist für mich spürbar. Und ja, ich genieße ihn. Ich führe dich zum Bett, helfe dir dabei dich bequem auf den Bauch zu legen. Nehme deinen ersten Arm und fixiere dich mit dem Seil. So geht es weiter, bis Arme und Beine festgebunden sind. Ich sitze am Bettrand, beuge mich zu dir runter und küsse deine Schulterblätter. Ich kann förmlich sehen, wie deine Gedanken dich immer noch beschäftigen. Ich erhebe mich und du liegst da. Meine Blicke gleiten über deinen Körper. Stille… Vertrauen…
Überrascht stöhnst du unter einem kurzen Zucken auf, als das warme Öl auf deinen Körper trifft und über deinen Rücken läuft. Es ist viel Öl, es duftet dezent und die Wärme lasst dich deine Muskeln minimal entspannen. Und dann spürst du sie, meine Hände. Sanft massieren sie deine Schultern, deinen Nacken, gehen weiter über die Schulterblätter zu deinem unteren Rücken und zurück. Ich fühle deine Muskulatur unter meinen Fingern, ertaste kleine Verhärtungen, die ich zärtlich mit festem Druck versuche zu lösen. Es dauert etwas, doch schließlich sinkt dein Kopf entspannt auf das Kissen. Und ich massiere weiter, nicht nur deinen Rücken, auch deine Arme und Beine. Und jedesmal löse ich dich von der jeweiligen Fessel und damit auch von immer mehr Anspannung. Ich lasse mir Zeit. Betrachte immer wieder wie dein öliger Körper im Licht glänzt. Genieße den Anblick und dieses tiefe Vertrauen, dass uns verbindet, dass du mir heute erneut geschenkt hast. Dich völlig zurück gestellt hast, um meinem Wunsch nachzukommen mit dir selbst gehadert und dich überwunden hast. Und ich – ich habe dich gesehen. Doch es ist noch nicht vorbei, nicht bevor du dich umgedreht hast. Ich nehme dir die Augenmaske ab und lasse etwas Öl auf deine Stirn tropfen. Massiere dein Gesicht, sehe darin, wie du dich immer weiter entspannst. Es gibt noch viel zu massieren, doch wir haben Zeit! Und ich weiß, ich werde dich nicht nur Schnurren hören. Doch dazu werde ich dich nochmal fesseln müssen. Später, wenn es Zeit dafür ist. Doch jetzt lass uns erst weiter genießen. Und so leben wir heute den Kern unseres Machtgefälles – Vertrauen.