Claire blinzelt mehrfach. Aus der schwarzen Schachtel blitzen sie drei metallene Dinge an. Links und rechts in der Schachtel liegen Klammern, an deren Ende kleine Glöckchen befestigt sind. In der Mitte liegen zwei Kugeln, die miteinander verbunden sind. Liebeskugeln schießt es ihr in den Kopf. Roby reicht ihr die Schachtel und sie ist von dem Gewicht überrascht.
„Wollen wir die Fahrt ein wenig spannender gestalten?“, er streichelt über ihre Wange und küsst sie dann auf die Stirn. „Ich weiß es nicht… wir sind ja nicht alleine unterwegs.“, wendet Claire ein. „Ich kann dir nicht sagen, ob ich den Mut dafür aufbringe.“ Er schaut sie an und sie hat das Gefühl, dass er den Kampf zwischen ihrer Erregung und dem Kopf deutlich erkennt. „Du weißt, dass es okay ist, egal wie du dich entscheidest. Du warst heute schon sehr mutig und hast Neues probiert.“ Dabei greift er zärtlich in ihre Haare, zieht ihren Kopf zu sich und die beiden küssen sich. Seine andere Hand bahnt sich ihren Weg unter Claires Kleid, streicht an ihrem Bein empor und berührt ihre Schamlippen. Claire stöhnt zaghaft in seinen Mund.
„Fahren wir heute noch los?“, bringt sich Emilia wieder in Erinnerung. Das leichte Krächzen in ihrer Stimme ist kaum hörbar. Roby löst sich von Claire, schließt die Schachtel in ihrer Hand und bringt sie dann auf die Beifahrerseite, wo er die hintere Tür öffnet und sie einsteigen lässt. „Es ist deine Entscheidung Engelchen.“ Mit diesen Worten schließt er die Türe und begibt sich zur Fahrerseite. Auf dem Weg schließt er noch den Kofferraum. Emilia dreht sich zu ihrer Mitbewohnerin so gut es geht um, „Deine Entscheidung? Was sollst du denn entscheiden?“
Claire schweigt und blickt auf die Schachtel in ihrer Hand. Emilia fragt nicht weiter nach, da sich die Tür öffnet und Roby einsteigt und den Motor startet. „Die letzten Stunden waren so schön, was haltet ihr davon, wenn wir noch in den Park oder an den See fahren?“ unterbricht er die Stille und es entspinnt eine lebhafte Diskussion über den Vorteil des Parks, die Schönheit des Sees und den Nachteil spontaner Entscheidungen auf fehlende Bikinis und Badehosen. „Und wenn wir in den FKK-Bereich gehen?“, wirft Claire ein und während Roby mit den Schultern zuckt dreht sich Emilia zu ihrer Mitbewohnerin nach hinten um. „Das aus deinem Mund, jetzt machst du mich ja fast sprachlos.“
„Dann ist es also entschieden.“ grinst Roby und lenkt das Auto stadtauswärts in Richtung See, nicht ohne die Sprachsteuerung vom Smartphone zu aktivieren. „Hey Siri… spiele `Pack die Badehose ein`. Als die ersten Töne des Lieds erklingen kommt von der Rückbank ein einfaches „Der alte Mann und seine Musik!“ „Wer kann, der kann!“ ist die kurze Antwort und alle drei fangen an zu lachen und versuchen zumindest den Refrain mitzugröhlen.
Während der fahrt schaut Claire immer wieder auf die schwarze Schachtel, die sie mit den Händen auf ihrem Schoß festhält. Soll sie oder soll sie nicht? Siegt die Lust oder die Hemmung? Als sie aufblickt sieht sie in den Rückspiegel, sieht Robys Augen, wie er sie betrachtet. Seine Augen versprühen diese gefühlvolle Wärme, die sie immer wieder bestärkt und Vertrauen schenkt. Sie erkennt in seinen Augen, dass er lächelt. Egal wie sie sich entscheidet, er wird sie unterstützen.
Und so blickt sie erneut auf die Schachtel, spürt, wie ihr Griff fester wird. Sie ist sich und ihrer Entscheidung nun sicher. Und mit ihrem Entschluss spürt sie eine Erleichterung in ihrem Körper.