Ein Abend, der einmal wieder besonders sein soll. Ein leckeres Essen, aufreizende Kleidung für dich, klassisch elegant für mich. Den Ausklang des Abends habe ich schon grob im Kopf. So stehst du also in der Kü…, nein, du liegst in der Badewanne. Entspannst dich vom Tag und ich bereite in der Zwischenzeit alles andere vor. Der Tisch ist gedeckt, das Spielzeug bereit gelegt und ich habe mir auch schon überlegt, worin ich dich heute Abend an meiner Seite haben möchte. Doch jetzt steht noch etwas anderes an. Leidenschaft kann so vielschichtig sein. So schnappe ich mir mein großes Messer und lege das Gemüse bereit. Eine Karotte, eine Zucchini, eine Knoblauchzehe und eine Charlotte. Dazu die schmalen Bandnudeln und ein etwas Butter. Der frische Ingwer liegt auch schon bereit, auch wenn er nicht für das Essen gedacht ist. Leider viel zu schnell habe ich wieder alles klein geschnippelt. Die feinen Gemüsestifte mit den Charlotten- und Knoblauchwürfeln in die Alufolie und den Lachs darauf. Salz, Pfeffer und ein wenig Flüssigkeit. Schnell ist auch das Päckchen gemacht und im Ofen platziert. Okay, alles nochmal zurück, als ich dann die unberührte Butter auf der Arbeitsplatte sehe. Die Nudeln ins Wasser und das kochen ist quasi schon erledigt. Ein klein wenig Butter mit Salbei für den letzten Pfiff in einem kleinen Töpfchen schmelzen. Ein wenig Hunger bekomme ich schon. Zeit jetzt noch die letzten Vorbereitungen zu treffen. Spontan kommt mir die Idee und ich muss ein klein wenig lächeln. Klein, silbern, ein roter Stein, kühles Metall in einer komischen Form. Du wirst dich sicher freuen, wenn du den Plug im Schlafzimmer neben der Kleidung siehst. Nachdem ich nur in der schwarzen Hose bisher durch die Wohnung gelaufen bin, schnappe ich mir ein Hemd aus dem Schrank. Dann den Ofen ausgemacht und die Nudeln aus dem Wasser genommen. Die Temperatur unter dem Töpfchen mit dem Butter reduziert und mit einem Glas Wein auf die Couch. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass du noch etwas mehr als 10 Minuten hast. Schauen wir mal, ob du meine Zeitvorgabe einhalten kannst. Ich höre dich im Schlafzimmer. Leicht beschwingt summst du ein Lied vor dich hin. Ich weiß, wie sehr du dich auf den heutigen Abend freust. Ich gehe ins Schlafzimmer und lehne mich gegen den Türrahmen. Deine Reaktion auf meine Kleiderwahl will ich nicht verpassen. Du läufst ans Bett und bleibst abrupt stehen, betrachtest jedes einzelne Teil, dass ich dir bereit gelegt habe. „Und?“, sage ich grinsend. Du drehst dich zu mir um, schaust mich an. „Ist das dein Ernst?“ Ich komme auf dich zu, lege meine Hand sanft auf deine Wange und küsse dich zärtlich auf deinen Mund. „Du hast noch 5 Minuten Engelchen!“, drehe mich um und gehe in die Küche. 5 Minuten? Wie sollte sie das denn schaffen? Viel zum anziehen lag da zwar nicht, doch alles nicht so einfach. Die Unterbrustkorsage, die Strümpfe, der Strapsgürtel und dann natürlich noch das ganze Metall, das poliert und akkurat nebeneinander lag. Die vier Manschetten, der Plug, die Zehenfesseln und ihr ganzer Stolz, ihr Halsreif. Dieses filigran gearbeitete Stück Metall, das sich wie ein Collie um ihren Hals schmiegt, so zart und zerbrechlich aussieht und gleichzeitig doch stabil genug ist. Stabil genug, sie an die Leine zu nehmen und auch ihrer Renitenz standhält. Sie liebte dieses Schmuckstück und noch mehr liebte sie seine Bedeutung und den Menschen, der damit verbunden ist. „4 Minuten!“, dringt seine Stimme ins Schlafzimmer. „Verdammt!“, denkt sie sich und beginnt nun doch hastig sich anzukleiden. Jede Minute, die sie zu spät ist, könnte unangenehmer für sie werden. Kurz blitzt ein Gedanke in ihrem Kopf auf und ein Lächeln huscht über ihre Lippen. „Denk nicht daran!“, vernimmt sie seine Stimme. Auch wenn sie es wusste, verblüffte es sie immer wieder aufs Neue und auch dieses Mal erstarrt sie einen Augenblick. „Wie macht er das immer wieder?“, und ein wohliges Kribbeln ergreift Besitz von ihrem Körper. In der Zwischenzeit kümmerte ich mich um die Butter, lasse sie etwas anbräunen und gebe ein Hauch Fleur de Sel dazu. Ich habe schon richtigen Hunger – doppeldeutig.
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